Der Golfschwung
Der Golfschwung ist schon eine faszinierende Angelegenheit. Zum einen ist der Golfschwung ein Konstrukt aus biomechanischen Abläufen, die wissenschaftlich gemessen, verglichen und handwerklich verändert werden können und zum anderen spielt das Gefühl eine große Rolle. Es gibt einfach Bewegungen und Haltungen, die notwendig sind, wenn man einen Golfschwung haben möchte, mit dem es einfach ist, den Ball zu treffen. Je weniger Talent ein Golfer hat, desto wichtiger ist eine einfache Schwungtechnik oder Schwungbewegung. Dieser "einfache" Golfschwung basiert auf den Grundbewegungen und Haltungen des Grundschwungmodells. Diese Grundbewegungen und Grundhaltungen sind den meisten Golfern bekannt und es sind auch keine schwierigen Bewegungen, für die man z.B. besonders beweglich sein muss aber nur die wenigsten von ihnen setzen diese auch um. Das Problem liegt also nicht in der Komplexität der Bewegung, sondern im Herausfinden, wie kann ich selbst diese Bewegung umsetzen oder noch viel mehr, wie schaffe ich es, diese Bewegung oder Haltung in meinen Golfschwung zu integrieren. Da hat jeder Mensch seine eigenen Eselsbrücken und seine eigenen Schwunggefühle. Wer seinen Golfschwung finden möchte, der braucht einen Lehrer, der ihm verschiedene Lösungswege aufzeigen kann, die beispielsweise zur gleichen Bewegung führen. Für jeden Golfer gibt es unzählige schwierige, sich komisch anfühlende oder gar nicht umsetzbare Wege, umeine bestimmte Bewegung in seinem Bewegungsablauf zu integrieren. Doch es gibt für jeden Golfer auch einen einfachen und leichten Weg, um dieses Ziel zu erreichen.
Dieser einfache Weg ist dann der ganz persönliche Golfschwung. Sobald ein bestimmtes technisches Grundgerüst steht, kann man mit einfachen und spaßigen Übungen schnell zu seinem Schwung finden. Ich habe dazu eine Übungsreihe erstellt, welche in Gruppen aber auch im Einzeltraining durchgeführt werden kann. Die Übungen dieses Programmes basieren auf den Erkenntnissen, die ich zum größten Teil von Tourspielern aus Florida gewinnen konnte. Erstaunlicherweise sind das Übungen, die besonders Hobbygolfern helfen. Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal in Naples war, um mich mit David Leadbetter zu treffen, habe ich beim Coaching von Lydia Ko und Michelle Wie hospitiert.
Im Tiburón Golf Club war die LPGA und PGA Tour zu Gast. Als ich die besten Spielerinnen der Welt auf der Range gesehen
habe, habe ich nach Übungen Ausschau gehalten, mit denen dieProfessionals trainieren und ich habe diese auch gefunden. Dass das keine Zaubertricks waren, sondern ganz einfache und effektive Übungen, hatte mich zu erst überrascht aber im Nachhinein ist es natürlich ganz logisch, denn Tourspieler kochen auch nur mit Wasser. Zeigt im Treffmoment die Schlagfläche nach rechts (im Verhältnis zur Schwungbahn), dann wird der Ball auch nach rechts fliegen. Ob Beginner, Hobbygolfer, Spitzenamateur oder Tourspieler - der Ball wird nach rechts fliegen. Die Gesetze der Physik sind da für uns alle gleich und das ist auch gut so. Denn so gibt uns die Physik einen ganz klaren und nach- vollziehbaren Weg vor, was technisch passierern muss, damit der Ball dahin fliegt, wo wir ihn haben wollen. Jetzt kommt das Gefühl ins Spiel. Wenn technisch klar ist, was warum gemacht werden muss, dann muss es nur noch gemacht werden. Ist beim Golf aber nicht so einfach. Sollen nun neue Bewegungen in den Golfschwung eingebracht werden, dann fühlt es sich häufig unrund an. Das ist das Problem, denn was sich komsich anfühlt, das übt man nicht gerne und man entwickelt auch kein Selbstvertrauen dazu. Die Aufgabe des Golflehrers ist es nun auch, einen Weg zu finden, um dieses Schwungelement mit gutem Gefühl in den Goflschwung des Spielers integrieren zu können. Das hat sich lange Zeit als unlösbar dargestellt, bis ich für meinen Unterricht, dieses Konzept gefunden habe. Das Konzept ist, dass es nicht nur ein Konzept ist, sondern es sind extrem viele verschiedene Ansätze für die Lösung eines Problems. Sobald ich merke, dass ein Weg zwar funktioniert aber einfach nicht zum Bewegungsgefühl des Golfers passt, dann breche ich ab und kommuniziere, dass es noch einen einfacheren Weg gibt, um den Golfschwung zu optimieren. Manchmal dauert das und manchmal geht das ganz schnell. Das Ergebnis ist aber immer das gleiche: Der Schüler geht mit einem Golfschwung, der zu ihm passt.
Hier geht es weiter zu ein paar Beispielwegen, wie so eine Unterrichtseinheit aussehen kann.