Während meiner Amateurlaufbahn hatte ich die ersten Jahre nicht das Gefühl, dass meine Golflehrer mir helfen. Nach den Unterrichtseinheiten habe ich die Bälle schlechter getroffen und meine Verwirrung war immer größer als vorher. Der eine Golflehrer hat das erzählt und der andere Golflehrer in dem anderen Club hat etwas anderes erzählt (ich war Mitglied im Castanea Resort Adendorf, Golfanlage Schloss Lüdersburg und im Golf-Club St.Dionys, meinem Heimatclub). Das führte zur totalen Unsicherheit, mein HCP wurde immer schlechter und den Driver konnte ich immer noch nicht spielen. Jeder Ball mit dem Driver ist direkt nach dem Treffmoment auf dem Boden aufgeschlagen und ich hätte damals sogar jeden Slice oder Hook genommen, wenn der Ball nur geflogen wäre. Aber mein Drive wollte, seit dem ich mit dem Golfen begonnen hatte, einfach nicht vom Boden abheben. Nach ein paar Jahren bin ich in den Golf-Club St.Dionys gewechselt, weil dort ein bekannter Golflehrer war und die Jugendarbeit sehr vorbildlich gewesen ist. Und dort ist es passiert! Andreas Michael Kirchner hatte es geschafft, mir in der ersten Stunde den Schwung so beizubringen, dass ich den Driver drei mal in die Luft bekommen hatte! DREI MAL! Auf dem Videosystem konnte ich sehen, wo mein Fehler war und auch ob ich mich verbessert hatte oder nicht. Das war das erste Mal, dass mir aufgefallen ist, dass es Unterschiede zwischen Golflehrern gibt und vor allem das erste Mal, dass ich den Ball mit dem Driver in die Luft bekommen habe. Ich erinnere mich noch genau, wie der ganze Frust, der sich über die Jahre angesammelt hatte, von mir abfiel und ich neuen Mut und Spaß am Golfen hatte. Für mich stand sofort fest: Das möchte ich auch können! Ich will auch anderen Menschen den Spaß am Golfen wiederbringen. Also begann ich die Ausbildung zum Golflehrer.
Mein erster Ausbilder war Oliver Heuler, der von Hank Haney (Golflehrer von Tiger Woods) gelernt hatte. Hier habe ich die Physik und Biomechanik des Golfschwunges gelernt und Oliver hat mein Interesse für Didaktik und Methodik geweckt. So richtig gut verstanden haben wir uns nicht, da ich ein rebellischer Jugendlicher war, aber er hat es als erster Lehrer in meinem Leben geschafft, mich für das Lernen zu begeistern. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar. Ebenso dankbar bin ich meinen Ausbildern Stefan Quirmbach, Marc Freukes und Peter Wolfenstetter, besonders für die Empathie, denn ich war wirklich kein einfacher Heranwachsender. Ich konnte von jedem etwas lernen, auch wenn ich es bei manchen erst viele Jahre nach der Ausbildung registriert habe, was ich von denen mitgenommen habe. Wahrscheinlich stellen sich deren Nackenhaare immer noch auf, wenn sie den Namen Tim Weigl hören.
Es gibt einen Golflehrer, der nie offiziell mein Ausbilder gewesen ist, von dem ich aber extrem viel in extrem kurzer Zeit gelernt habe. Er ist der einzige, der mich bisher als Golflehrer und als Mensch beeindruckt und inspiriert hat. Wenn jemand froh darüber ist, dass ich meine Golflehrertätigkeit in Büsum ausübe, dann kann er sich bei Mark Mattheis bedanken.
Heute
Das ist inzwischen über 10 Jahre her und ich habe die Ausbildung nicht nur als jüngster, sondern auch als Jahrgangsbester abgeschlossen. Heute bin ich A-Trainer, Inhaber der höchsten Trainerlizenz des Deutschen Golfverbands und des Deutschen Olympischen Sportbundes und bin damit berechtigt, als Nationaltrainer zu arbeiten, meine Drivelänge beträgt über 300m, Ich habe schon Mannschaften zum Aufstieg gebracht, die kein anderer trainieren wollte und Spieler zu Ranglistensiegern, die noch nicht mal in den Kader nominiert wurden. Den Winter verbringe ich zum Teil in Miami, wo ich einen Junior PGA Tour Spieler unterrichte und mich mit David Leadbetter treffe. Gleichzeitig lerne ich dort aber auch unvorstellbar viel über das Golfspiel und das Denken auf dem Platz, weil ich dort mit verschiedenen PGA Tourprofessional und ehemaligen Tourprofessionals zusammen spiele. Dort habe ich Dinge gelernt, die ich in Deutschland noch nie gehört habe und dass, obwohl in meinem Lebenslauf ausschließlich die rennomiertesten Golflehrer Deutschlands zu erkennen sind. Das hat mir gezeigt, wie weit der Deutsche Golfsport doch hinterhher ist. Unsere Ausbildung ist weltweit anerkannt und wird hoch geschätzt, weil es eine sehr wissenschaftlich fundierte Ausbildung ist. Das ist dann aber auch nur ein Teil des Golfsportes. Wer sich nämlich auf dem Platz mit der Schwungtechnik beschäftigt, der übt den Golfschwung auf dem Golfplatz. Das hat dann aber noch nichts mit GolfSPIELEN zu tun. Trotzdem bin ich sehr froh darüber, dass ich die Ausbildung bei der PGA of Germany gemacht habe und gelernt habe, den Golfschwung analytisch auseinander zu nehmen. Denn so war es mir möglich von den Tourspielern in Miami zu lernen. Ich interviewte jeden Spieler, den ich getroffen habe und konnte deren Gefühle und Ansichten zum Golfschwung wissenschaftlich interpretieren. Dadurch hat sich nicht nur mein Spiel verbessert, sondern ich habe herausgefunden, wie auch Hobbygolfer davon profitieren können.
Mein Unterrich, mein Stil
Durch all diese unterschiedlichen Einflüsse, traue ich mich inzwischen, Golfunterricht mit Erfolgsgarantie zu geben. Ich bin in der Lage, jeden Schlag innerhalb von einer Einheit signifikant zu verbessern. Und sollte sich mal jemand nicht verbessern, dann zahlt er auch nicht. Aber ehrlich gesagt hat das bisher noch niemand eingefordert und deswegen übernehme ich das. Ich habe jedes Jahr 1 bis 3 Schüler, bei denen mir die Verbesserung nicht gut genug ist. Mein Anspruch an mich selbst ist nämlich, dass der Schüler es nach einer Einheit mit mir kann. Wenn ich denke: "Ja, das ist zwar schon besser, aber es überzeugt mich noch nicht, weil es z.B. noch nicht konstant genug ist!", dann unterrichte ich solange weiter, bis ich zufrieden bin. Klappt das nicht mehr am gleichen Tag, dann lade ich den Schüler zu einem anderen Tag ein. Am Preis ändert sich nichts. Wie im ersten Teil erwähnt, hat mein Schwung unter meinen ersten Golflehrern gelitten und wenn ich nicht das Gefühl habe, dass ich den Schüler nicht besser gemacht habe, will ich das Geld nicht haben, weil ich mich sonst nicht gut fühle.
Die Zufriedenheitsgarantie ist also eine Garantie für mich, dass ich zufrieden bin. Mein Denken: Der Schüler geht zum Lehrer, weil er es nicht kann. Kann der Schüler es nach dem Unterricht immer noch nicht, dann hat der Lehrer versagt. Egal wie untalentiert jemand ist, wenn ich ein guter Lehrer sein möchte, dann muss ich jedem helfen können und zwar gerade denen, die von sich selbst behaupten, sie hätten zwei linke Hände... wobei das beim Golfen gar nicht so verkehrt wäre...
Meine Zielgruppe
Ich habe mich zum Großteil aus dem organisierten Leistungssport verabschiedet und herausgefunden, dass ich viel mehr Freude daran habe, Hobbygolfern zu zeigen, dass es nicht nur Profis vorbehalten ist, den Ball konstant und gerade zu schlagen. Denn schließlich ist es ja auch das, was mir vor ca. 14 Jahren passiert ist als ich zum ersten Mal den Driver ins Ziel geschlagen habe. Je schlechter ein Golfer die Bälle trifft, desto mehr freue ich mich auf die Unterrichtsstunde.